Unser Wald ist keine Müllkippe: Von Wander- und Entsorgungswegen

Für ein sauberes Wuppertal: Bei der Abfallentsorgung setzt die AWG voll auf Nachhaltigkeit.

Die Zahlen sprechen für sich: Mit mehr als 4.800 Hektar Wald zählt Wuppertal zu den waldreichen Großstädten in Deutschland. Ob Barmer Wald, Barmer Nordpark, Kothener Busch, Scharpenacken oder Gelpetal: Wer seine Freizeit in der Natur verbringen will, wird in Wuppertal garantiert fündig. Spaziergänger, Freizeitsportler und Wanderer können sich auf mehr als 600 Kilometern Wanderwegen austoben. Keine Frage: Der Wald ist gut für Körper und Geist, wird entsprechend gehegt und gepflegt – doch leider nicht von allen.

Mit unschöner Regelmäßigkeit landet Müll in der Natur. Die Palette reicht von Altreifen über weggeworfene Fastfood-Tüten bis hin zu Sperrmüll aller Art. „Wilde Müllkippen“ sind sicherlich kein Wuppertaler Phänomen, und es gibt sie auch nicht nur im Wald, ärgerlich und unnötig bleiben sie allemal. AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach: „Wilde Kippen müssen nicht sein. In Wuppertal bietet die AWG eine Fülle von Entsorgungswegen an, damit Abfall dort landet, wo er hingehört.“

Dass beispielsweise Pappen oder Glasflaschen im Wald liegen, ist kaum erklärbar: Die AWG hat im gesamten Stadtgebiet an 440 Standorten Depotcontainer aufgestellt. Dort lassen sich Altglas, Altpapier sowie auch Altkleider und ausrangierte Kleinelektro-Geräte entsorgen. Wenn in den Sammelbehältern des „Stamm“-Depotcontainer-Standorts kein Platz mehr sein sollte, hilft die AWG-Internetseite weiter: Unter dem Suchbegriff „Standort Sammelcontainer“ finden sich Alternativstandorte. Privathaushalte können sich zudem eine kostenfreie Papiertonne zu Hause aufstellen lassen. Die Bestellung ist jederzeit möglich – per Online-Formular auf der AWG-Internetseite.

Echte Entsorgungsallrounder sind die AWG-Recyclinghöfe: In haushaltsüblichen Mengen können dort Wuppertaler Privathaushalte ebenfalls ihr Altglas und Altpapier sowie Grünschnitt, Bauschutt und Sperrmüll loswerden. Für die Abgabe von Schadstoffen steht auf dem Recyclinghof Uellendahl (Bornberg) als Ergänzung zum Schadstoffmobil die stationäre Annahmestelle zur Verfügung. Von den Recyclinghöfen können sich Wuppertaler Privathaushalte in der Gartensaison Kompost mitnehmen. Vor Ort bietet die AWG dazu Komposteimer zum Verkauf an. Die darauf befindliche Jahresplakette berechtigt dazu, das ganze Jahr über weiteren Kompost in mitgebrachten Gefäßen abzuholen. Eine bei Gartenfans gern genutzte Dienstleistung. AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach ist erleichtert, dass die Corona-bedingte Schließung aller AWG-Recyclinghöfe vorbei ist: „Die Beliebtheit unserer Recyclinghöfe zeigt, dass die Wuppertaler genauso wie wir das Thema „Müllentsorgung und Nachhaltigkeit“ ernst nehmen.“

Apropos Nachhaltigkeit: Wer zu Fuß oder per Rad die Samba-Trasse vom Zoo-Viertel aus in Richtung Cronenberg nimmt, kommt erst durch den dicht bewaldeten Staatsforst Burgholz und steht schließlich vor dem Müllheizkraftwerk (MHKW) der AWG auf Korzert im Stadtteil Küllenhahn. Seit 1976 prägt die MHKW-Silhouette die Südhöhen – direkt am Wald. Ein Widerspruch? Ganz im Gegenteil. „In unserem MHKW gewinnen wir bei der thermischen Verwertung – also der Verbrennung von Abfällen – Strom und Fernwärme für Wuppertal“, sagt Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG. Angesichts des kontinuierlichen Ausbaus des Wuppertaler Fernwärmenetzes konnten die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) im Jahr 2018 ihr in Elberfeld gelegenes Kohlekraftwerk stilllegen. Der Effekt ist ein wahrer Quantensprung: Wuppertal wird so jährlich der Ausstoß von mehreren 100.000 Tonnen CO2 im wahrsten Sinne des Wortes erspart. „In Kürze werden wir die Sparmarke von einer Million Tonnen CO2 erreichen“, freut sich Conrad Tschersich.

Weltweit einmalig ist das von AWG, WSW und dem Abfallwirtschaftsverbund EKOCity ins Leben gerufene Wuppertaler Modell. Der Clou daran ist die sogenannte Sektorenkopplung: Mit dem Strom aus dem MHKW produziert die AWG an Ort und Stelle Wasserstoff, mit dem wiederum – ebenfalls direkt vor Ort – Brennstoffzellenbusse der WSW betankt werden. Die Linienbusse sind seit Juni 2020 in Wuppertal unterwegs – nahezu emissionsfrei, leise und absolut zuverlässig.

Auf dem MHKW-Gelände betreibt die WVW, ein Tochterunternehmen der AWG, eine moderne Aufbereitungsanlage für die bei der Müllverbrennung entstehende Schlacke (Rostasche).Pro Jahr werden so aus circa 100 000 Tonnen Schlacke, an die 12 000 Tonnen recyceltes Metall gewonnen. Das nächste Nachhaltigkeitsprojekt der AWG nimmt bereits Formen an: In Vohwinkel soll eine Bodenrecyclinganlage entstehen, auf der ab 2022 Bodenaushub aus kommunalen Baustellen (vorwiegend aus dem Kanalbau) für die Wiederverwendung aufbereitet wird. Das spart Kosten und Emissionen, weil so teure Fahrten zu Deponien wegfallen. Auch der Abbau von Primärmaterial aus Steinbrüchen wird so verringert. Ob haushaltsnahe Müllabfuhr, Fernwärme oder auch Stromerzeugung: Die AWG schreibt Nachhaltigkeit groß und ist entsprechend im Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) gelistet. Martin Bickenbach: „Auch in diesen unberechenbaren Corona- Zeiten sorgen wir weiterhin dafür, dass Wuppertal und unsere Umwelt sauber bleiben.“

Service

  • Angesichts der nach wie vor akuten Corona-Pandemie bittet die AWG um Verständnis, wenn es kurzfristige Änderungen bei den Dienstleistungen geben sollte. Alle aktuellen Informationen finden Sie hier auf der AWG-Internetseite.
  • Trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie lassen sich viele Entsorgungsfragen, wie die Bestellung des Sperrmüll- Eilservices, der Tonnenservice und der Gewerbeservice, rund um die Uhr über die AWG-Internetseite und die dort hinterlegten Online-Formulare abwickeln.

 

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|   Andreas Spiegelhauer